Prüfung der Tragkonstruktion im Erika-Heß-Eisstadion ist erfolgreich abgeschlossen

Mit großer Freude empfingen wir heute eine Pressemitteilung aus dem Bezirksamt Berlin-Mitte zum Abschluss der Prüfung der Tragkonstruktion im Erika-Heß-Eisstadion. So kompliziert, wie alles klingt, steht eins fest: Ein großes Hindernis zur Öffnung des Eisstadions ist aus dem Weg. Die Hoffnungen auf eine schöne Eissaison im Wedding steigen. Hier der Text im Wortlaut:

Der Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und Facility Management, Ephraim Gothe, und der Bezirksstadtrat für Schule und Sport, Benjamin Fritz, informieren:

Die Sanierung der aus den 60er-Jahren stammenden Tragkonstruktion des Weddinger Erika-Heß-Eisstadions wurde nach 18 Monaten Planungs- und Bauzeit erfolgreich abgeschlossen. Die zur offiziellen Freigabe erforderlichen abschließenden Prüfbescheinigungen werden noch Mitte Oktober erwartet.

Als architektonische Besonderheit tritt die Tragstruktur des Stadions mit ihren fünf ikonischen Pylonen sichtbar über der Dachebene in Erscheinung und ist ein identitätsstiftendes Merkmal für den Bezirk. Die freischwebende Hallendachkonstruktion wird durch die Pylone aus Stahlbeton und daran befestigten stählernen Zugbändern getragen.

Die Arbeiten zur Sanierung begannen nach der Eissaison 2023/2024 im März 2024 und umfassten zunächst die Sanierung der Stahlbetonpylone oberhalb des Daches. Nach Abschluss dieser Arbeiten im November 2024 wurde eine Winterpause eingelegt und die Halle mit einer Schneewaagensensorik wieder zur Nutzung freigegeben.

Nun stand die insbesondere statisch relevante Prüfung der Verankerungen der Zugstangen in den Stahlbetonbalken an. Eine komplizierte Planungsaufgabe, denn die Zugstangen enden verdeckt in einbetonierten Hülsen in den Stahlbetonbalken. Die Stangen halten die Stahlbetonbalken, die das Stadion in großer Tragweite überspannen, in der Mitte ihrer Länge von oben. An jedem Zugband hängt somit ein Gewicht von ca. 20 Tonnen. Oberflächlich betrachtet hätten, analog des Stahlbetonpylonen, die Zeit sowie Regen und Schnee den Verankerungspunkten zugesetzt haben können, was nun auf Grundlage der VDI Richtlinie 6200 zu prüfen war.

Über den Winter wurden angestrengte Überlegungen zu geeigneten Prüfungsmethoden angestellt und schließlich nach Hinzuziehung von Fachleuten wurde eine Methode gefunden: Das Röntgen mittels eines völlig neu- und derzeit einzigartigen Gerätes der Firma bauray GmbH aus Hamburg.
Im Zusammenspiel mit dem federführend befassten Architekturbüro TSSB und dem Tragwerksplaner von GSE gelang mit diesem Röntgengerät nach erfolgreichen Machbarkeitsstudien im Zeitraum Mai – September 2025 die umfassende Analyse aller Zugstangenverankerungen.

Im Ergebnis konnte vollumfänglich die Tragfähigkeit, auch nach vielen Jahren der Belastung unter Wind und Wetter und unter weitestgehender Vermeidung aufwendiger baulicher Eingriffe, bestätigt werden. Eine spannende Konstruktionsuntersuchung der neuesten Technik führte zu dem abschließend positiven Ergebnis für den Bezirk und insbesondere den Berliner Eissportverband.

Nach Vorliegen der vorgenannten, für Mitte Oktober erwarteten Prüfzeugnisse kann das Bauwerk der Öffentlichkeit wieder zur Nutzung übergeben werden. Das Schul- und Sportamt strebt eine schnellstmögliche Eröffnung des Eisstadions in den kommenden Wochen an.

Die Baukosten waren mit 1,9 Millionen Euro veranschlagt und werden am Ende ca. 1,8 Millionen betragen.

Wir danken allen Beteiligten, sowie den befassten Architektur- und Ingenieursbüros, sowie der Fachtechnik und den ausführenden Gewerken für Ihren Einsatz.

P.S. vom BSB-Mitte: Wir lieben Erika!