Keine Öffnungsperspektive für das Erika-Heß-Eisstadion

Die Wiedereröffnung des Erika-Heß-Eisstadions ist in weitere Ferne gerückt. Nach einer Besichtigung des Sportausschusses der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Berlin-Mitte ist klar, dass der angestrebte Öffnungstermin zum Beginn der Eissportsaison nicht zu halten sein wird. Das liegt einerseits an der statischen Untersuchung des Eisstadion-Daches, andererseits am Austausch der Verdichter für die Kälteanlage.

Am 22. Juli 2025, zwei Tage nach dem Familiensportfest, fand im Weddinger Eisstadion die letzte Sitzung des BVV-Sportausschusses vor der Sommerpause statt. Nach einer Tour durch das Stadion nahm ein Informationsaustausch mit dem Berliner Eissportverband e.V. (BEV) eine zentrale Rolle ein. Nach wie vor ist das Stadion wegen Sicherheitsbedenken geschlossen.

Zum Stand 21.07.2025 gibt es noch keine Öffnungsperspektive, denn alle zwölf Pylonen bzw. die dazu gehörigen Zugstangen, die für die Tragfähigkeit des Hallendachs entscheidend sind, müssen eine statische Prüfung durchlaufen. Bisher wurden vier der zwölf ohne Beanstandung getestet. Bis Ende August sollen acht von zwölf untersucht sein. Der abschließende Prüftermin ist bisher für den 08. Oktober 2025 geplant. Die Prüfungen verlaufen leider schleppend, da das beauftragte Fachunternehmen nur alle drei Wochen für jeweils drei Tage vor Ort prüfen kann.

Ein weiteres Hindernis ist der Austausch der vier Verdichter. Die Ersatzlieferung wird zwar Anfang September erwartet, der Einbau dauert dann jedoch rund 12 Wochen, sodass mit einer Fertigstellung frühestens Ende 2025 zu rechnen sein kann. Als Übergangslösung ist die Prüfung einer mobilen Eisbahn im Gange, allerdings ist der logistische Aufwand mit einem zweiwöchigen Auf- und Abbau verbunden und eine endgültige Entscheidung dazu steht noch aus. Immerhin läuft die Sanierung der Kabinen planmäßig und soll im August abgeschlossen werden.

Auch personell gibt es im Eisstadion Herausforderungen: Eine offene Stelle ist aktuell unbesetzt und aufgrund der Haushaltslage wohl nur über einen Honorarvertrag zu besetzen. Auf der Außenfläche läuft noch bis Ende September der Vertrag mit dem Padel-Tennis-Anbieter als Testprojekt.

Das akute Thema „Vergabeverfahren für die Sportstätten“ in Mitte musste aufgrund des Sitzungsendes leider vertagt werden. Die Verwaltung kündigte jedoch eine zügige Nachreichung der relevanten Informationen per E-Mail an den Ausschuss an. Dabei geht es einerseits um neue Termine für die öffentliche Vergabesitzung der ungedeckten Sportstätten und den Austausch zur Vergabe der gedeckten Sportstätten (siehe Absage), andererseits auch um die Liste zur praktischen Handhabung von dringlichen Anfragen, über die wir mit dem Sportamt in den Austausch gehen werden. Für den 29.07. ist ein Gespräch zwischen Bezirkssportbund, Bezirksstadtrat und Amtsleitung geplant, um offene Fragestellungen und Problemanzeigen im Vergabeverfahren zu erörtern.

In der Ausschussitzung wurde zudem kurz über die Fortschritte der AG Mädchen*- und Frauensportförderung, die im Juli erfolgreich ihren ersten Workshop durchgeführt hat, informiert. In den kommenden Monaten sind weitere Termine geplant, um unter anderem Aspekte wie die Vergabe, Bedarfe und Mehrfachnutzung zu erarbeiten.

Bei den Sportanlagen gibt es Licht und Schatten: Im Poststadion sollen die Bauarbeiten rund um den Hauptplatz (inklusive Erneuerung des Rasens) bis Oktober andauen, am Augustplatz wurde die Ausschreibung erfolgreich abgeschlossen. Die Kunstrasensanierung kann also hoffentlich demnächst starten. Die angekündigte Schließung des Bewegungsbads Wedding stellt für den Reha- und Gesundheitssport eine Herausforderung dar.

Ramona Reiser, Präsidentin des BSB-Mitte zusammenfassend:

„Insgesamt zeigt sich, dass die Sportlandschaft in Berlin-Mitte aktuell vor einigen Herausforderungen steht. Neben dringend notwendigen Sanierungen rückt auch die Frage der Vergabe und transparenter Verfahren immer mehr in den Vordergrund. Der Bezirkssportbund Berlin-Mitte bleibt dazu im engen Austausch mit allen beteiligten Akteuren und wird zeitnah über weitere Entwicklungen informieren.“